Die typischen Themenschwerpunkte von Management- und Unternehmensberatungen sind vielfältig und auch einem mehr oder weniger ständigen Wandel ausgesetzt. Als «klassische» Themen der Management Consulting-Branche lassen sich jedoch nennen:

  • Strategieberatung (z.B. Unternehmens-, Divisions- oder Marktstrategien, Wachstumsstrategien, Wettbewerbsstrategien und Geschäftsmodellentwicklung)
  • Organisationsberatung (z.B. Organisationsentwicklung, Restrukturierung, Turnaround)
  • Prozessberatung (z-B. Prozessoptimierung, Prozessmanagement, Effizienzsteigerung)
  • Führung (z.B. Managementmodelle, Unternehmenssteuerung, Führungsorganisation)
  • Alle Arten der funktionalen Unternehmensberatung entlang der Wertschöpfungskette (Marketing & Vertrieb, Produktion, Einkauf, Supply Chain, Logistik, Finanzen).

Beratungsdienstleistungen im Bereich der Informationstechnologie, der Personal- & HR-Beratung, des Engineerings oder auch Agenturleistungen im Bereich von PR, Kommunikation und Werbung zählen nicht zu den klassischen Themen von Management- und Unternehmensberatungen. Jedoch hat sich der Beratungsmarkt in jüngster Zeit stark verändert als Reaktion auf geänderte Bedürfnisse der Beratungskunden. Nicht nur ist der Anteil der «klassischen» Strategieberatung stark zurückgegangen, infolge der Wirtschaftskrise ist das Wachstum des Beratungsmarkts ins Stocken geraten und die angestammten Management- und Unternehmensberatungen mussten sich nach neuen Wachstumsfeldern umsehen.

Die Auswirkungen dieses Umbruchs der Beratungsbranche sind heute deutlicher denn je zu erkennen: Die grossen Management- und Strategieberatungen, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und die grossen «Systemintegratoren» sind daran, ihre Beratungsleistungen organisch oder vielfach durch Zukauf kleinerer, spezialisierter Beratungsunternehmen auszubauen. Die Wirtschaftsprüfer investieren massiv in den Ausbau ihres Beratungsgeschäfts im Bereich Management- und Unternehmensberatung, die grossen Strategiehäuser verstärken ihre Implementierungs- und IT-Beratungskompetenzen, die ursprünglich eher technologisch ausgerichteten Beratungsunternehmen sowie Werbe- & Marketingagenturen stossen in das lukrative Feld der Strategieberatung vor. Daneben existieren oder entstehen viele kleinere oder mittlere Unternehmensberatungen mit meistens sehr spezialisierten Beratungsangebot, sei es mit einem Fokus auf funktionale oder fachliche Themen oder mit einem spezifischen Branchenfokus.

Das hat aber gleichzeitig dazu geführt, dass die Grenzen zwischen klassischer Management- oder Unternehmensberatung und anderen Beratungsdienstleistungen immer häufiger verschwimmen. Strategie- und Managementberatung ohne Kombination mit IT-Beratung ist kaum mehr vorstellbar, Strategieberatung wird im Zuge der Digitalisierung der Geschäftswelt der Kunden mit kreativen Agenturleistungen im Bereich Marketing und Design verschmelzt, konzeptionelle Managementberatung ohne Implementierungskompetenz wird von Kunden kaum mehr nachgefragt.

Der Wettbewerb unter den Anbietern wird dadurch immer intensiver, die Unterscheidung zwischen Management-, Unternehmens-, Strategieberatungen, Wirtschaftsprüfern, IT-Beratungen und Agenturen wird zunehmen schwieriger. Die Vielfalt der Rollen und Geschäftsmodelle, die heute von Management- und Unternehmensberatungen angeboten, nimmt rasant zu.

Beratungsprojekte folgen sowohl in der klassischen Managementberatung wie auch in der spezialisierten Beratung grundsätzlich einem ähnlichen Grundablauf. In einem ersten Schritt gilt es in aller Regel, dass sich der Unternehmensberater ein Bild über den «Status Quo», die Situation und die Problemlage beim Kunden macht. Vielfach beinhaltet diese Phase die Analyse des Kundenunternehmens, die Analyse des Marktes, der Kunden, der Konkurrenz und des Umfeldes. Basierend auf den Erkenntnissen der Analysephase folgt die Konzeption und Gestaltung des Soll-Zustands. Dies ist die Phase der eigentlichen (kreativen) Problemlösung. Zusammen mit dem Kunden werden Konzepte. Lösungen und Massnahmen erarbeitet, die der Erreichung der Soll-Ziele dienen. Im Anschluss an die Konzeptionsphase beginnt die Implementierung der definieren Strategien, Konzepte, Prozesse, Organisation oder Systeme. Die Rollen des Unternehmensberaters in dieser Phase können stark divergieren: Von einer begleitenden Rolle (z.B. Führung des Projektmanagement-Offices), über aktive Unterstützung bis hin zur Übernahme unternehmerischer Umsetzungsverantwortung als Interim Manager oder «Co-Unternehmer».

Quelle: consultingsearcher.de